Projektziel
Der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Zur Anpassung an die Klimawandelfolgen, die zunehmend im urbanen Raum auftreten, müssen interdisziplinäre Lösungen gefunden werden. Hier setzt das Projekt an: Studierende aus unterschiedlichen Fakultäten forschen gemeinsam zu den Themen Klimaanpassung und Biodiversität im urbanen Raum im Rahmen eines Mastermoduls.
Das Modul richtet sich an Studierende aus den Fachrichtungen:
- Architektur und Stadtplanung
- Bauingenieurwesen und Umweltschutztechnik
- Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik.
Im Sinne des „Peer Learnings“ fungiert dabei jeder Studierende als Experte seines Fachbereichs und gibt Wissen an die anderen weiter. Dies vermittelt fachübergreifendes Wissen bezüglich Klimawandel, Anpassungsmaßnahmen und Biodiversitätsförderung. Außerdem wird eine Verbesserung der Digital-, Team- und Berufskompetenz der Studierenden erzielt.
Die einjährige Pilotphase startet im Wintersemester 2025/26.
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Modulaufbau
Im Mittelpunkt des Moduls steht das „Hands-on Learning“, also das Lernen durch die eigenständige und praxisorientierte Anwendung des zu erwerbenden Wissens. Hierfür sind folgende Grundbausteine vorgesehen:
- Projektplanung, Management, Öffentlichkeitsarbeit
- Messtechnik im Themenschwerpunkt Stadtbauphysik
- Entwicklung und Bau von Mikroklima-Messtrackern
- Digitale Datenerfassung, -auswertung und -aufbereitung
- Reflektion der erlebten urbanen Qualität
- Entwurfliche Konzeption von Klimaanpassungsmaßnahmen
- Interaktiver Sciencewalk
Nach ersten inhaltlichen Inputs erarbeiten die Studierenden eine spezifische individuelle Forschungsfrage mit Messkonzept und Arbeitsplan. Jede Gruppe baut anschließend einen funktionsfähigen portablen Mikroklima-Messtracker. Hierfür werden im Baukasten-Prinzip Einplatinen-Computer und eine Auswahl leistungsfähiger Sensoren vom IABP zur Verfügung gestellt. Mit dem "Messrucksack" wird ein urbanes Umfeld hinsichtlich seiner stadtbauphysikalischen Gegebenheiten untersucht und den qualitativen Erhebungen gegenübergestellt.
Abhängig vom individuellen thematischen Schwerpunkt sollen neben Ort (GPS) und Zeit folgende Parameter durch die Messtracker erfasst werden:
- Lufttemperatur & Relative Luftfeuchte
- Strahlung & Oberflächentemperaturen
- Windgeschwindigkeit
Darauf aufbauend werden Klimaanpassungsmaßnahmen für das Gebiet erarbeitet. Diese sollen die stadtbauphysikalischen Erkenntnisse in konkrete architektonische und städtebauliche Entwürfe übersetzen.
Abschließend präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse im Rahmen eines Science Walks, der gleichzeitig die Prüfungsleistung darstellt. Die Ergebnisse der Seminararbeiten werden als Best Practice Beispiele gebündelt und dadurch der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht.
Während der Pilotphase im Wintersemester 2025/26 bis Sommersemester 2026 wird das Modul als zweisemestriges Seminar im Austausch mit Teilnehmenden und einem Studierendenbeirat erprobt. Die kontinuierliche Einbindung in die jeweiligen Curricula durch die Studienkommissionen der beteiligten Fakultäten ist vorgesehen.
Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Anregungen. Nehmen Sie per E-Mail Kontakt auf und bewerben sich für die Teilnahme an der Pilotphase.
Weiterführende Informationen zum Thema Klimaanpassungsmaßnahmen in Forschung und Lehre am IABP
Förderhinweis
- Fördermittelgeber
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Stiftung Innovation in der Hochschullehre
- Programm
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Freiraum 2025
- Förderzeitraum
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01.04.2025 - 31.03.2027
- Projektverantwortung
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Kontakt

Gunnar Grün
Prof. Dr.-Ing.Professor
[Bild: Fraunhofer IBP]
Claudia Lüling
Architektin M.Sc., M.Sc.